Junkers Ju 87 4./St.G2 Immelmann Staffel im Maßstab 1:4

    Junkers Ju 87 4./St.G2 Immelmann Staffel im Maßstab 1:4

    Über den Erbauer
    - Nandor Caki -


    Über den Stuka, Junkers Ju 87, sind bereits Dutzende Bücher geschrieben und hunderte von Zeichnungen angefertigt worden, die mittlerweile auch zahlreich im Internet kursieren. Jedoch ist mir bei der langen Recherchearbeit aufgefallen, dass sehr vieles – insbesondere Zeichnungen - Falsch dargestellt wurden. Selbst die damals so geliebten Plastikmodelle sind teilweise fehlerhaft gewesen. So dauerte es natürlich einige Zeit und es vergingen Jahre bis ich diverse brauchbare Unterlagen zusammenbekommen habe. Schließlich wurd ein Maßstab ausgesucht der keine andere Möglichkeit zulässt als sämtliche Teile selbst herzustellen.

    Konstruktion und Bau

    Meine Vorstellung von einem Scale-Modell ist, dass das Modell dem Original so nah wie möglich kommt, so dass die Oberflächenbeschaffenheit einer echten, im Einsatz stehenden, Maschine darstellt. Ein entsprechend fertiges Modell schauen wir wahrscheinlich wesentlich öfter und länger am Boden an als in der Luft. Deshalb sollten die Augenscheinlichsten Dinge – und wen es bedeutet 20.000 Nieten einzufügen – gut, sauber und realistisch gebaut sein. Auch einiges an Funktionalität wie z.B. die Mechanik der ETC-500, verstellbare Kühlerklappen, funktionale Trimmklappen, Sturzflugbremsen usw., sollten eingebaut werden.

    Diese Detailtreue findet man nicht besonders häufig im RC-Großmodellbau. Ich wollte beides vereinen – Detailtreue und Großmodellbau. Und…ich wollte den Jungen Modellbauern ebenfalls zeigen, dass derartiger Modellbau auch ohne CAD gesteuerten Maschinenfuhrpark bewerkstelligt werden kann. Das war ursprünglich auch der Hauptinitiator des Projektes.

    Was die Konstruktion angeht, habe ich einiges an abmessungsrelevanten Teilen wie, Spanten, Flächenprofile usw., in einem Grafikprogramm 2D gezeichnet. So konnte ich diese etwas exakter auf Holz übertragen und ausschneiden. Im Endeffekt ist es bei mir ein Mix aus eigenen Zeichnungen, Werksfotos, Einsatzfotos und Faksimiles von Betriebshandbüchern, die ich verwende. Ein immer wiederkehrendes Problem ist natürlich, dass man bei einer Vielzahl von Unterlagen und Quellen auch widersprüchliche Informationen erhält. Dabei kommen schnell einige unerwartete Probleme zusammen, die gelöst werden müssen.

    Da von der Ju87 keine Originalzeichnungen existieren muss man sehr oft – besonders bei den vielen kleinen Details – immer wieder vergleichen und Schätzungen durchgehen um das besagte Teil auch bauen zu können.

    Für die Lackierung verwende ich meistens Basislacke, sie sind einfach zu verarbeiten, je nach Hersteller hochverdünnbar, sehr schön im Pigment und stark deckend. Jedoch muss der Untergrund perfekt bearbeitet sein, da die Basislacke die Angewohnheit haben nicht zu füllen. Kratzer und Staub etc. werden also auch nach dem lackieren zu sehen. Eine Grundierung trage ich bei diesem Maßstab immer auf, weil ich hier sofort sehen kann, ob sich ein Fehler eingeschlichen hat und nachgebessert werden muss.

    Das Tarnmuster welches ich ausgewählt habe wurde recht häufig bei den überführten und in Nord-Afrika stationierten Stuka´s angewandt. Es handelt sich hierbei um eine Maschine der 4./St.G2 Immelmann Staffel, die in Libyen zum Einsatz kam. Eine Besonderheit der Lackierung ist jedoch, dass diese Maschine bereits in Europa eingesetzt wurde, danach über Italien (Sizilien) nach Afrika gekommen war. Daher war vorab ein Werksüblicher Zweifarben Tarnanstrich der bei den ersten Auslieferungen der Maschinen vorhanden war (um 1942 wurde nur noch ein unifarbener Anstrich verwendet) und schon ordentliche Einsatzgebrauchsspuren aufwies. Erst später, im Afrikaeinsatz, wurden die Maschinen von der Warte mit RLM 79 Sandgelb überstrichen.

    Die Maschine wurde mit den Farbtönen RLM 70 schwarzgrün, RLM 71 grün, RLM 79 Sandgelb, RLM 66 schwarzgrau (innen) und RLM 76 lichtblau (Unterseite) lackiert.
    Zum Schluss muss ich sagen, dass die Konstruktion und der Bau zwar sehr zeitintensiv war, jedoch sich die Arbeit wirklich gelohnt hat.

    Diorama und Modellfotos: Nandor Caki