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    Es gibt 21 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Ryan_AC.

      Hallo zusammen,

      dann will ich mal mit meinem Baubericht starten.

      Zu Beginn eines jeden Projektes steht man immer vor der Frage: Was kann man selbst bauen und was muss bzw. kann man zukaufen. Bezüglich CNC-gefräster Bauteile kann ich mir dank eigener Maschine zum Glück selbst helfen. Dreh- und Gussteile muss ich hingegen zukaufen. Zur Zeit plane ich jedoch die Anschaffung einer großen Drehmaschine mit der dann auch die Laufrollen gedreht werden können. Mal sehen was sich da in der nächsten Zeit so ergibt.

      Zum Modell:
      Das Modell soll in Eigenbauweise und möglichst maßstabsgetreu realisiert werden. So soll auch die Panzerung scale umgesetzt werden, d.h. es wird ein eher schweres Modell. Das Hohe Gewicht erfordert robuste Ketten und einen starken Antrieb. Der Antrieb wird natürlich nicht vorbildgetreu mit Lenkbremsen umgesetzt, vielmehr würde ich hier gerne etwas ganz anderes probieren: Ein eigenes Überlagerungslenkgetriebe. Natürlich ist diese Art des Getriebes in einem WK2-Panzer, erst recht in einem so einfachen russischen Modell, völlig deplatziert. Da ich aber einfach Gefallen an eigens konstruierten Getrieben habe, möchte da gerne mal was neues probieren. Sollte das Vorhaben scheitern, kommen die klassischen Getriebemotoren von MatCon zum Einsatz.

      Das größte Problem bei Eigenbauten stellen wohl immer die Ketten dar. Hier hat man die Wahl zwischen selbst gießen, CNC-Fräsen, Stahlteile lasern und verschweißen oder aber die schicke aber auch kostspielige Gießwerk-Kette nehmen. Da ich wie gesagt ein möglichst scales Fahrzeug bauen will, tendiere ich eher zur Gießwerkkette. Heute sind schon mal die ersten Musterglieder angekommen. Anhand derer möchte ich das brünieren versuchen und einen Bruchtest der Kettenglieder durchführen. Mal sehen wie viel die Kette an statischen Zugkräften so verträgt.

      Hier mal ein para Bilder der Musterglieder:













      Die Kettenglieder sind wirklich schön gearbeitet. Sogar der Führungszahn ist innen hohl gegossen. Einfach ein Traum. In ein paar Wochen bekomme ich noch ein paar Glieder mehr und kann einmal den Umlauf am Kettenrad, sowie dessen kleine Rollen zum Mitnehmen der Führungszähne ermitteln.

      Das war's auch schon für heute. Sobald ich die ersten Teile fertig habe, gibt's ein kleines Update.

      Viele Grüße
      Sebastian
      Hallo Sebastian,

      das Projekt klingt auf jeden Fall spannend die Ketten sind ja schon etwas feines und das Brünieren klappt auch ganz gut auch wenn du da viel von
      dem Zeug brauchen wirst.
      Bin mit meinem KT schon ein paar Meter gefahren und die Brünierung an den Stellen die der Strasse ausgesetzt sind arbeiten sich langsam weg aber ansonsten schaut sie noch immer gut aus.
      Etwas besseres gibt es nicht als diese Ketten :thumbup:

      Gruß Bernd
      Hallo zusammen,

      ich habe mich nun entschieden, welche Kette ich für mein Projekt verwenden werde. :D

      Es wird die Kette vom Gießwerk. Die Gussqualität ist spitze und was das Thema Belastbarkeit angeht so bin ich nun auch beruhigt. ;)

      Carsten war so nett und hat für mich eine Zerreißprobe der Kette vorgenommen. (Nochmal vielen Dank! :thumbup: )
      Leider musste ich dafür einige Glieder opfern...dafür weiß ich jetzt bei welcher Belastung die Kette reißt.

      Hier das Ergebnis:



      Bei 2,5 Tonnen reißt die Kette...also bei gut 24,5 kN. Ich denke das reicht für einen vlt. 100-200 kg schweren Panzer locker aus... :tanz:

      Auch beim Thema Laufrollen bin ich etwas weitergekommen. Zwischen den Feiertagen bekomme ich meine Drehmaschine mit 160er Futter. Dann ist auch das Selber-Drehen der Laufrollen machbar. :D

      So sollen die Laufrollen mal aussehen:


      VG
      Sebastian

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Ryan_AC“ ()

      Hallo zusammen,

      das Thema Größe und Gewicht der 1/6er Fraktion ist schon faszinierend. Das habe ich schon gemerkt als ich den ersten Drehrohling für die Laufrollen geliefert bekommen habe... ^^

      Apropo Drehen... Ich habe mittlerweile meinen Maschienenpark um ein kleines neues Spielzeug erweitert. Ist eine Paulimot SC10 mit nachträglich angebauter digitaler Positionsanzeige und Multifix. Jetzt kann ich endlich selber auch mal was drehen. Die Maschine habe ich jedoch erstmal zerlegt, gereinigt, neu geölt und eingestellt....daher hat's auch so lange keinen Post mehr von mir gegeben. Dazu kam noch, dass uns der Strum Anfang Januar beide Autos zerstört hat und ich danach auch noch krank geworden bin....fängt halt gut an das Jahr. :hust:
      Naja... hier mal ein Bild von meiner Hobbydrehbank:



      Dank 160er Futter lassen sich die Rohlinge für die Laufrollenscheiben wunderbar spannen und bearbeiten. Bei meinem ersten Test mit dem automatischem Längs- und Planvorschub habe ich mal den Versuchsrohling für die Laufrollenscheibe glattgedreht. Hat ganz gut geklpappt. Nachdem ich später 3mm in Stahl zugestelt habe, weiß ich, dass ich in Alu ruhig beherzt zustellen kann....aber zum glattdrehen hatte ich hier erstmal nur einen kleinen Span abgenommen... ;)



      Als nächstes wird jetzt der Drehablauf geplant und dann kann es losgehen. Ein wenig Sorge bereitet mir noch die innere Rundung. Ich habe so einen Drehmeißel mit runder Wendeschneidplatte dafür. Ich muss jedoch nochmal messen ob der Freiwinkel beim Innendrehen ausreichend ist oder ich den Drehstahlhalter zuvor etwas anpassen muss. Mal sehen. Im allergrößten Notfall wird die gerundete Form innen 3D-gefräst. :P

      Wenn ich die erste Scheibe fertig habe gibt's wieder Bilder.

      VG
      Sebastian
      Hallo Sebastian

      Zu deinem Vorhaben die Laufrollen per Hand zu drehen :hutab:

      Was den Radius innen anbelangt würde Ich dir Empfehlen nimm ein HSS-Rohling und schleife ihn dir passend ;) die Form der Kontur kannst du dir ja als
      Positiv und Negativ Fräsen,weil von Hand einen Radius drehen und das Innen ist nicht einfach.

      Und mit einen passenden Formstahl für die Innen Kontur bekommst das hin :)
      So nen Teil würde Ich dafür nehmen,schau mal ;)


      ebay.de/itm/HSS-Drehstahl-Mess…-5x20x200mm-/322574934613

      So nen Teil würde Ich dafür nehmen


      Gruß Carsten
      Hallo Carsten,

      ich hatte mir das so gedacht:

      1. Profil grob schuppen
      2. Drehmeißel mit 6mm runder Wendeschneidplatte einsetzen und mit dem dann die Kontur gemäß eines genau festgelegten Wegeplanes (Vektorfolge ähnlich wie beim CNC-Fräsen ^^ ) abfahren. Das geht auch von hand dank digitaler Positionsanzeige auch wiederholgenau ohne das Umkehrspiel beachten zu müssen.
      3. Laufrollenscheibe umspannen und so gut wie möglich mittels Messuhr rundlaufgenau einspannen. (Notfalls mit weichen Backen)
      4. Fertigdrehen von der Rückseite und dabei das einbringen der Passung für den Lagerflansch

      Der runde Drehmeißel hätte den Vorteil, dass ich damit die gesamte Struktur abfahren kann ohne, dass ich dafür wieder einen anderen bräuchte. So jedenfalls der Plan^^ Ob's funktioniert muss ich testen. Sonst komme ich um das von dir genannte HSS_Rohlingschleifen wohl nicht herum :/

      Naja abwarten :saint:

      Ich habe es heute übrigens endlich mal geschafft wieder ein bisschen am CAD zu arbeiten. So sieht der aktuelle Zeichnungsstand aus. :D



      Zur Zeit plane ich noch die Federung der vorderen Laufrollen sowie den Kettenspannmechanismus mittels Schneckengetriebe.
      Mal sehen was mir da so einfällt... :hmmz:

      VG
      Sebastian
      So meine größte Sorge bezüglich der Laufrollen ist vorerst beseitigt. :)

      Ich hatte Bedenken, dass der Drehstahl in der Laufrolle schleifen könnte. :/ Also hab ich den Drehstahl nachgemessen, gezeichnet und im CAD mal "angehalten". :D



      Wie die Prüfung im CAD ergab, wird es kein Schleifen gaben. Der Drehstahl sollte sauber schneiden. Soweit die Theorie! Nächste Woche werd ich mich mal mit der Praxis befasssen... ^^

      VG
      Sebastian
      Hallo zusammen,

      leider kam ich erst letzte Woche wieder dazu was für mein Projekt zu Drehen/Fräsen. Habe zuvor noch die CNC-Fräsmaschine umgebaut und eine Auftragsarbeit abgearbeitet. Mitten drin ist mir dann noch der PC, welcher die CNC-Maschine steuert, abgeraucht ;( Also neuen Rechner anschaffen, installieren und die Fräsmaschine neu parametrieren....was für ein Hantier. :cursing:

      Das Projekt ist also nicht gestorben....es gab nur ein paare Verzögerungen ;)

      Was gibt also neues?
      Wie in meinem letzten Beitrag beschrieben, habe ich versucht die Laufrollen komplett zu drehen. Der Plan war zuerst alles "eckig" vorzudrehen und zum Schluss dann das Profil mit dem Radiusdrehstahl abzufahren. Leider ging letzteres völlig daneben. Damit ich alle Punkte der Kontur anfahren konnte, musste der Drehstahl weit ausgespannt werden. Dadurch fing er beim Drehen stets an zu vibrieren und erzeugte ein sehr unschönes Bild. Nach mehreren Versuchen gab ich letztlich auf und kam wieder zur Ursprungsidee, dem 3D-Fräsen zurück. Da ich nun aber eine Drehmaschine habe, wurde die Laufrollenscheibe bis auf die innere Kontur auf der Vorderseite komplett gedreht. Anschließend wurde der Rohling mittels Dreibackenfutter auf die CNC-Fräse gespannt wo letzten Endes dann die innere Kontur 3D-gefräst wurde. Das Ergebnis ist natürlich nicht mit dem eines gedrehten Teils vergleichbar. Die raue Oberfläche werde ich später noch mittels Gleitschleifanlage glätten. Dummerweise besitze ich keine solche....also wieder ein neues DIY-Projekt was demnächst ansteht. :rolleyes:

      Hier mal ein paar Bilder aus dem Fertigungsprozess:


















      Man produziert bei so einer Arbeit wirklich gehörig Späne... :whistling:




      Fazit: Besser wäre es gewesen, die Laufrollen cnc-drehen zu lassen. Allerdings hätte ich diese dann "eingekauft" und nicht selbst gebaut. Letzteres ist mir jedoch wichtiger. Zudem lernt man beim selbermachen immer am meisten. So waren die Laufrollenscheiben auch meine ersten Teile, die ich auf meiner neuen Drehmaschine gefertigt habe. Hat irre Spaß gemacht...und präzise bis auf ein oder zwei Hunderstel sind sie auch geworden...also für unser Hobby mehr als genau. ;)

      Als nächstes werde ich die Bohrungen in die Laufrollenscheiben einbringen und die erste Test-Radnabe drehen. Kugellager und Edelstahl für die Wellen sind bereits bestellt und sollten nächste Woche bei mir ankommen. Dann wird die erste Laufrolle zusammengesetzt. Sollte alles passen wird mit der Serienfertigung begonnen. :saint:

      Viele Grüße
      Sebastian
      Hallo Sebastian
      wie man auf den Bilden sieht hast du einen super Maschinenpark :hutab: wenn ich richtig sehe hat deine Fräse einen Vakuumbett.

      Es gibt drei einfache Möglichkeiten einmal einen Formstahl fertigen, die zweite wäre die Oberfläche mit einen Lager glätten d.h. einen Meißel
      umarbeiten das ein Lager darin befestigt werden kann(Pendelrollenlager) und dann deine Kontur glatt rollen.
      Wird bei uns an Walzen für ein Warmwalzwerk so gehandhabt,es ist ähnlich zu verstehen wie das Kugelverdichten bei Alufelgen.
      Und die dritte und einfachste wäre das glätten mit einem Schleif schwamm der sich der Kontur anpasst. ;)
      Um es nicht ganz zu verdrängen was du hier zeigst hat für mich ein sehr hohes Niveau :thumbup:

      Gruß Carsten

      C.S.73 schrieb:

      Hallo Sebastian
      wie man auf den Bilden sieht hast du einen super Maschinenpark <img src="http://www.mmodell.de/forum/wcf/images/smilies/hi.gif" alt=":hutab:" /> wenn ich richtig sehe hat deine Fräse einen Vakuumbett.
      ...
      Und die dritte und einfachste wäre das glätten mit einem Schleif schwamm der sich der Kontur anpasst.


      Hallo Carsten,

      das siehst du richtig. Zum Spannen flächiger Halbzeuge nutze ich einen Lochrastervakuumtisch. So einer ist sehr einfach in der Handhabung und erspart mir das lästige Spannen mit Spannpratzen oder Klebeband. :saint:

      Die Idee mit dem Schleifschwamm habe ich heute übrigens mal ausprobiert.... zumindest so ähnlich. 8o
      Da sich eine eigene Gleitschleifmaschine nicht so schnell realisieren lässt, habe ich mal einen kurzen Abstecher zum Baumarkt gemacht und mir ein paar Schleif- und Polier-Utensilien besorgt. Damit ließ sich die Laufrolle ratz fatz glätten und entgraten. :thumbsup:

      Die Laufrolle wurde zum Schleifen einfach nochmal in die Drehmaschine eingespannt und dann bearbeitet.


      Ich denke das kann man so lassen...kommt eh Lack drauf.


      Die benutzen Utensilien:


      Bald kann es mit den Laufrollen so richtig losgehen, denn die Kugellager und anderen Kleinteie für die Laufrollen, Leit- und Kettenräder sind eingetroffen. Da hatte es der Paketdienstbote noch einfach... Wenn die Edelstahlwellen und das weitere Aluminium-Rohmaterial kommen ,wird er mich verfluchen! :roflmao:

      Werd dann natürlich auch wieder ein paar Bilder posten. :D

      Viele Grüße
      Sebastian